If...

EXIT

 

If I was Michel Leiris today verfolgt eine andere Absicht als die beiden vorhergehenden Gruppen von Arbeiten. Es handelt sich hier um ein fotografisches Tagebuch, visuelle Notizen, die mit Leiris’ eigenem Tagebuch korrespondieren, das er Anfang der 30er Jahre, als offizieller Schreiber der Dakar-Djibouit Expedition, geschrieben hat. Pongers Arbeit kommt allerdings von beiden Enden der Expedition - in und um Dakar, Senegal und aus Äthiopien auf der anderen Seite des Kontinents. In Dakar gibt es einen Bahnhof, der wie in so vielen anderen Ländern oft ein Zeugnis der Kolonialzeit ist. Es gibt einen christlich/moslemischen Friedhof, Frauen am Strand, eine von Palmen gesäumte Straße, alles im Senegal, damals Französisch-Westafrika.

 

Springt man auf die andere Seite des Kontinents (und von einem Foto zum anderen), gibt es eine Aufnahme von einem der Paläste in Gondar, Äthiopien, eine Stadt, die Leiris besucht hat. Der ganze Palastkomplex, von dem viel bereits renoviert wurde und wird, ist aus dem gleichen Material gebaut. Dem Brauch gemäß weigerten sich der jeweilige König, den von seinem Vorgänger erbauten Palast zu bewohnen. Daher gibt es, verstreut über das relativ kleine Areal, viele einzelne Paläste. Da mischen Frauen für die Restaurierung Zement in Ölfässern. Hier war es auch, wo Leiris den Zar, einen Trancekult, an dessen Heilungsritualen er teilnahm, studierte. Später sagte er: „Lieber wäre ich besessen als über Besessenheit zu sprechen.“ Es ist gut möglich, dass er eine Priesterin in einer solchen Hütte, wie man sie hier sieht, besucht hat, aber in diesem Fall steht die Priesterin neben der Fotografin, nicht vor der Kamera. Und es gibt einen Fluss, rot von afrikanischer Erde, Marktszenen, Frauen am Straßenrand.