Das Betiteln von Bildern, deren Vorauswahl schon auf Grund desselben Wertsystems vorgenommen wurde, ist als sozio-politischer Akt so
effektiv, dass die Fotografien im Text auch in Abwesenheit der Bildunterschrift noch verständlich sind. So werden sie zu unsichtbaren Titeln und Überschriften
westlicher Macht und Kultur.
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Sie werden hier mit vielen Arten von Bildern in unterschiedlichen Kontexten konfrontiert werden. Man findet Fotografien ohne Bildunterschrift
vor - man kann seine eigenen verfassen; Bildunterschriften
ohne Fotografien; - man kann sich dazu seine eigenen vorstellen und Fotografien fehlender Fotografien, mit Bildunterschriften versehen; das Unsichtbare
eloquenter als das Sichtbare.
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Sie alle werden dazu beitragen, Licht auf die Natur des fotografischen Bildes und des Platzes, den wir
ihm zuweisen, zu werfen. Es ist grundsätzlich so, dass eine Bildunterschrift die Rezeption einer Fotografie verändern und sogar die ursprüngliche
Absicht der FotografIn völlig untergraben kann, damit bleibt das Hinzufügen eines Titels, einer Bildunterschrift oder eines Textes eine wichtige
Strategie, wenn KünstlerInnen ihre Arbeit kontextualisieren oder in eine referentiellen Soundbox stellen, in dem ihre Bedeutungen nachhallen können. |