So ist es einerseits ironischer Kommentar zu unserer logofixierten Konsumgesellschaft, während wir gleichzeitig Parallelen zwischen
der Darstellung des „Mohrenkopfes“ und den Gestalten der Träger feststellen: so etablieren sich Stereotypen in unserem Alltag. Diese Lesart wird
durch die disproportionale Vergrößerung noch unterstützt, der Deckel der kleinen Schachtel hat sich plötzlich monströs vergrößert,
und der „Mohr“ ist mechanisch reproduziert. Was sich hier enthüllt ist die Perversität westlicher Wahrnehmung in einen Gemeinplatz eingebettet. |
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Wie in Pongers gesamten Werk liegt die Spannung des Bildes im Ge- und im Missbrauch fotografischer Regeln, in der Erschaffung und im
gleichzeitigen Bruch verschiedener Bedeutungsebenen innerhalb einer Komposition, und in der Dissonanz der unterschiedlichen Ebenen von Realität.
Die daraus resultierende Ambivalenz innerhalb des Werkes schafft einen Raum, in dem es dem Betrachter freisteht, darüber nachzudenken, wie wir uns,
persönlich oder kollektiv, Aspekte anderer, nicht-westlicher Kulturen gleichzeitig aneignen und sie verzerren. |