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Gould führt ein anderes Beispiel eines berühmten deutschen Anatomen an:

... das Negergehirn ähnelt dem unserer Kinder, und durch seinen vorstehenden Scheitellappen, auch dem unserer Frauen ... Die intellektuellen Fähigkeiten des erwachsenen Negers gleichen der Natur eines Kindes, der Frau und eines senilen weißen Mannes ... Manche Stämme haben Staaten gegründet und besitzen eine besondere Organisationsform; aber über den Rest kann man ganz sicher sagen, dass die gesamte Rasse weder in der Vergangenheit noch in der Gegenwart etwas zum Fortschritt der Menschheit beigetragen hat, noch etwas, was wert ist bewahrt zu werden.“

 

 

Noch ein mittelmässiger Teilnehmer an der Olympiade der Schädelkapazität, dem Intelligenzrennen. Doch der Sieger steht von Anfang an fest, weil einer der Teilnehmer auch der Organisator ist, der die Regeln des Rennens ganz nach Bedarf ändern kann. Durch diese Kategorisierung bekommen nicht unbedingt diejenigen, die kategorisiert werden, ein klareres Profil, sondern vielmehr jene, die die Kategorien bestimmen. Physische Charakteristika gehen über in eine pseudowissenschaftliche Theorie, so dass intelligente („hohe Stirn“) Menschen vermeintliche Kriminelle („zu nah zusammenstehende Augen“) erkennen können. Natürlich nur, wenn die „hohe Stirn“ nicht schwarz ist. Dann „... scheint es angesichts der Beweislage unmöglich, die akademischen Errungenschaften des Negers zu steigern. Es ist möglich, dass kein noch so großer zeitlicher oder finanzieller Aufwand Erfolg verspricht, da Bildung geistige Kräfte nicht erschaffen kann.“ Nicht alle WissenschaftlerInnen unterstützten diese Richtung in der Forschung oder ihre Ergebnisse. Viele waren vehement dagegen, aber ihre Ideen wurden einvernahmt. Alfred Binets humanistische Versuche zur Bewertung von Intelligenz sind ein solcher Fall. Seine Arbeit, von der französischen Regierung in Auftrag gegeben, um die passende Erziehung für geistig behinderte Kinder festzulegen, muss man in Zusammenhang mit seiner prinzipiellen Aussage sehen, dass es dafür keine quantifizierbare Bewertung gibt und dass die Erziehung (Umgebung) entscheidend sei.