Found Footage

EXIT

 

 

Mit dem Begriff Found Footage wird die Verwendung von Material bezeichnet, das weder von der FilmemacherIn selbst noch unter ihrer Anweisung gedreht wurde. Es ist „fremdes“ Material, das in einen Film eingebaut wird oder aus dem der Film zur Gänze besteht. In Spiel- und Dokumentarfilmen ist es oft ein illustratives Insert, aber es gibt eine lange Tradition mit solchem Material Dokumentarfilme und Kunst-/Avantgardefilme zu machen. Manchmal wird das Material von der BesitzerIn zur Verfügung gestellt (die es auch gedreht hat), manchmal stammt es aus dem Archiv der FilmemacherIn. Diese Archive enthalten oft geschenktes Material oder auf Trödel- und Flohmärkten gefundenes.

 

Im Fall von Lisl Pongers déjà vu stammt das Normal- und Super 8 Material von AmateurfilmerInnen, TouristInnen. Im Fall von Tim Sharps Traveller’s Tale ist es professionelles 35mm-Material.

 

 

AmateurfilmerInnen verwendeten oft Film (und inzwischen Video), um Ereignisse, die zuvor von Fotoapparaten eingefangen wurden, jetzt in einer Version bewegter Bilder aufzuzeichnen - Hochzeiten, Urlaube, Weihnachtsfeiern, Geburtstage usw. Sie waren für die Familie und Freunde bestimmt. Professionelle Dokumentarfilme wurden natürlich für ein breiteres Publikum gemacht, obwohl sie viele Aspekte der Produktion und des Sammelns von Bildern teilen.

Das Material selbst sind sowohl Formate, die für den Amateurfilm vorgesehen sind - 9,5 mm, Normal 8, Super 8 etc - als auch professionelle Formate wie 16mm oder 35mm. Es gibt eine Tradition von FilmemacherInnen, die Material aus Spielfilmen benutzt und Hollywood (und andere bekannte) Spielfilme dekonstruieren, um so ihre Bedeutung zu rekonfigurieren.