... Als die Volx-Theater-Karawane im Juli 2001 zum G8 Gipfel nach Genua reiste, konnte sie nicht wissen, was sie dort erwartete.
Das offizielle Italien des Silvio Berlusconi wollte den Ruf seiner Demokratie retten, und sperrte die AktivistInnengruppe ein...
Lisl Ponger, ... reiste im August nach Genua um die Gruppe zu unterstützen. Während ihres Aufenthalts dort, hat sie Fotos von der Stadt gemacht,
um Spuren der Auseinandersetzung, bei denen auch ein Demonstrant ums Leben kam, im Foto festzuhalten. Man muss in diesen Fotos lesen lernen, um diese
Spuren zu erkennen. Denn Lisl Ponger hat nicht die offizielle Gewalt aufgenommen, sondern deren Folgen: die verschweißten Kanaldeckel, den gerichtlich
gesperrten Eingang zum Indymedia Center oder Graffitis. Obwohl die Aufnahmen die Dokumentation eines Zustands sind, zeigen sie immer mehr. Schon der
Titel der Fotoserie „Sommer in Italien“ deutet darauf hin, denn ein Sommer in Italien in einem globalisierten Kapitalismus, in der der Staat seine
Schutzfunktion gegenüber dem eigenen Staatsbürger missversteht, kann kein richtiger Sommer mehr sein.
Amine Haase |
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