Im vergangenen Jahrhundert von Forschungsreisenden sowie der französischen Kolonialmacht als berüchtigte Krieger und
Räuber gleichermaßen respektiert, gefürchtet und romantisch verklärt, gelten die „Ritter der Wüste“ bis heute als „die Nomaden“ schlechthin.
Stolz auf ihre Geschichte und Traditionen bezeichnen die verschleierten „blauen Männer“ sich selbst als Imuhar oder Imajeren, was soviel
wie „Freie“ oder auch „Unabhängige“ bedeutet. Ihre Unabhängigkeit und Mobilität verdanken diese Wüstennomaden hauptsächlich
ihren Kamelen und auf den Rücken Ihrer Dromedare haben sie eine völlig eigenständige Kultur hervorgebracht. Erst das Kamel ermöglichte
die Eroberung und Unterwerfung fern gelegener Oasen sowie die Kontrolle des Transsahararouten, die wirtschaftlichen Säulen der Tuaregkultur. Die
Tuaregs beherrschten in der Vergangenheit bis zur Jahrhundertwende als aristokratische Oberschicht strategisch wichtige Oasen wie Agadez, Djanet oder
Tamanrasset, die wie Perlen auf einer Kette entlang der wichtigsten Karawanenstraße lagen, die von Tripolis am Mittelmeer bis an den Niger und
den Tschadsee reichten. Eine Sonderstellung in dieser Oasenkette nehmen die Salzoasen Bilma und Fachi ein. Ihre Salinen beliefern mittels großer „Salzkarawanen“ bis
heute im Tausch gegen Getreide und andere Wirtschaftgüter die Märkte des Sahel mit Salz.
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Unsere Trekkingkarawane, die auf der Route der Salzkarawanen die Ténéré durchquert, verläuft ganz im Stil
dieser Karawanen. Jeder Teilnehmer reitet bzw. geht täglich fünf bis sechs Stunden und erhält ein eigenes Kamel, das auch etwas Gepäck
transportiert. Ein Amrar (Karawanenführer) und 6 bis 8 Nomaden vom Stamm der Kel Tedele (jener vom Rande) begleiten die Gruppe. Sie sind erfahrene
Karawanenleute und mit ihren Salzkarawanen schon oft die 500 km durch die Ténéré gezogen. Der Verlauf der Dünen und der Wind
bei Tage und das Sternbild des Orion (Amanar auf Tamacheq) bei Nacht dienen ihnen als Kompass und zur Orientierung.
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